Ursendung am 23.6. um 20:05 im DLF.
So nicht weiter | 2023 | 97 MB | ZIP
Der Pressetext:
Sie sitzen zu Hause, sie haben Zeit, und sie kriegen alles mit. Durch Radio, Fernsehen und Internet, durch Gespräche mit ihren Kindern, Enkel*innen und Freund*innen. Und: weil sie es eh wissen. Seit über fünfzig Jahren, seit dem Club of Rome, weiß die heutige Generation 60plus, dass es so nicht weitergehen kann. Dass es fünf vor zwölf ist.
Die meisten haben trotzdem weitergemacht. Sie haben das Leben genossen genau wie ihre Privilegien. Hatten es sich ja verdient. Ökos waren sie nur, soweit sie das nicht wirklich was kostete. Doch plötzlich sagen junge Leute, dass es zwei Sekunden vor zwölf ist. Dass jetzt etwas passieren muss. Sofort, unbedingt. Sie nennen sich die Letzte Generation und sind zu allem bereit. Radikal sind nicht sie, heißt es, sondern all jene, die wider besseres Wissen weitermachen wie bisher.
Manche Alten bringt das auf die Palme. Viele aber fragen sich nun um so mehr, welche Verantwortung sie haben. Getrieben von Schuld und Scham verlassen sie das traute Heim, werden aktiv. Wie der Autor, der, fast 70, erst nach Lützerath reist, und sich dann, empört angesichts der politischen und staatsanwaltlichen Reaktion, auf die Letzte Generation einlässt, trotz seines Unbehagens ob des apokalyptischen Pathos. Er nimmt an Aktionstrainings teil. Und dann an Straßenblockaden. Als Selbstversuch, trotz aller Angst. Gewiss auch als Abenteuer. Er ist damit nicht allein. Die Alten mischen sich ein.
Das Feature begleitet diese Entwicklung und reflektiert dabei Fragen nach Alter und Engagement, nach Radikalität und Selbstzweifeln, nach Verantwortung und Bequemlichkeit.
Dank an J. Gehring für das Foto oben!
Lieber Herr Rollhäuser,
ein ganz besonderes Hörstück ist Ihnen damit gelungen!
Gerade für unsere Generation (50-plus) sehr motivierend, trotz all der Unsicherheiten, die der Aktivismus in jedem Fall mitsich bringt.
Die Ruhe, die der Beitrag ausstrahlt ist sicher kein Spiegel der Gefühle, die Sie bei der Klebeaktion durchflutet hat.
Dennoch ist er ein so wichtiger Gegenpol zur Mainstream-Behandlung dieses Themas -leider auch in den ÖR …
Ich würde mir mehr davon wünschen. Denn gerade die ältere Generation muss die jüngere bei diesem existenziellen und globalen Kampf unterstützen!
Haben Sie vielen Dank an Georg