Als Umschlagplatz für Drogen ist der „Görli“ so berühmt wie berüchtigt. Der Berliner Senat will ihn daher nachts schließen. Doch vor Ort wird laut zum Widerstand geblasen. Keine Überraschung: Kreuzberg ist immer dagegen. Aber hat es auch Lösungen für die Probleme?
Ich wohne seit langem am Park. Vor Jahren haben wir mit einer Anwohnerinitiative versucht, die Situation vor Ort zu verbessern, ohne dabei auf Repression zu setzen. Das hat Verbesserungen gebracht. Doch spätestens mit der Crack-Schwemme hat sich die Lage im Park und im Kiez massiv verschlechtert. Nun sind nicht mehr die Dealer, sondern die Konsumenten das Hauptproblem: Geschrei, Gewalt, Verelendung. Viele halten es nicht mehr aus, wollen weg. Und viele sind schon weg.
Zwischen polizeilicher Repression auf der einen und unbedingter Solidarität auf der anderen Seite herrscht im Viertel vor allem eins: Hilflosigkeit. Und Uneinigkeit. Statt Zaungefechten bräuchte es bescheidene, pragmatische Schritte, um die Lage im Kiez zu verbessern. Und eine andere Gesprächskultur.
Zu hören im Radio:
24.5. 2025 um 18:05 Deutschlandfunk Kultur
25.5.2025 um 20:05 Deutschlandfunk
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Kreuzberger Gefechte | 2025 | 107 MB | ZIP
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