SWR/Radio Bremen 2009, 54′
Das Ende der Unschuld: Spätestens nach dem UN-Bericht zum Klimawandel vom Frühjahr 2007 ist Konsum ohne Blick auf die Klimafolgen nur noch durch Verdrängung möglich. Genau wie der Kapitalismus darauf hinausläuft, jede Handlung unter Kosten-Nutzen-Aspekten zu betrachten, verlangt der Klimawandel die Kalkulation der ökologischen Folgen allen Tuns – vom Essen übers Atmen bis zum Ausscheiden oder Furzen. Trotzdem ändern die wenigsten Menschen ihre Lebensgewohnheiten. Vielleicht kaufen sie Energiesparlampen, wollen aber auf den Urlaubsflug oder das neue Laptop nicht verzichten.
Machen wir uns etwas vor, um unser „Weiter So“ angesichts der heraufziehenden Katastrophe zu rechtfertigen? Gibt es überhaupt einen Weg zwischen Schuldgefühl und Reinheitswahn einerseits, Ignoranz und Zynismus andererseits? Lässt sich die Welt gar durch ökokorrekten Konsum retten? Oder setzt Veränderung voraus, dass ein wirklicher Paradigmenwechsel stattfindet und Wohlbefinden oder Spaß nicht mehr an Konsum gekoppelt sind?
Eine akustische Standortbestimmung mit Lohas und Ignoranten, mit Laien und Experten um Sinn und Unsinn alltäglicher Klimastrategien.
Mit: Tonio Arango und Nele Rosetz
Redaktion: Wolfram Wessels
Wer lebt, stört – Private Klimastrategien | 61 MB | 2009 | ZIP