Fire Upon Babylon – Bob Marleys böse Enkel

WDR 1999, 54′

Flüche. Schreie. Verwünschungen. Auf der Bühne steht Sizzla und läßt seinem Hass freien Lauf. Hass auf die Schwulen, Hass auf den Papst, auf den weißen Jesus, den Westen, die Weißen überhaupt. Mit alttestamentarischem Zorn verkündet er das Urteil des jüngsten Gerichts: Fegefeuer und ewige Verdammnis für die Feinde der Menschheit. Die radikalen Rastas verstehen keinen Spaß.

Rasta 99: Seit Buju Banton, vorher einer der  bösen Buben der DanceHall-Musik, zum Rasta konvertierte, haben die Verehrer von Kaiser Haile Selassie wieder regen Zulauf und in der jamaikanischen Musik ein wichtiges Wort mitzureden.

DJ-Singer wie Capleton und vor allem Sizzla stehen für eine Generation junger Rastas auf Jamaica, die sich vom Roots-Reggae á la Bob Marley längst verabschiedet hat. Peace, love and unity, jene friedlich-harmlosen Slogans, die sich hierzulande so gut mit einem Joint im Stadtpark feiern ließen, gestehen sie allenfalls der schwarzen Community zu: Blackness statt Babylon. Für Weiße auf der Suche nach den Hintergründen von Rastafari kann das schon mal ungemütlich werden.

Mit: Andreas Fröhlich, Fabian Busch, Michael Evers, Nina Hoss, Frank Riedel
Regie: Thomas Leutzbach

[Fire Upon Babylon]

Manuskript Fire Upon Babylon

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